GeWi
Erdkunde
Einmal um die Welt und mittendurch
Das Unterrichtsfach „Erdkunde“ wird an der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule Potsdam erstmalig in der Jahrgangsstufe sieben unterrichtet. Der Unterricht erfolgt im Klassenverband. In den zwei Wochenstunden erwerben die SchülerInnen, aufbauend auf den erworbenen Kompetenzen aus dem Unterricht der Grundschulen, diverse Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenzen. Neben der Verortung von geografischen Objekten bestehen weitere Schwerpunkte des Unterrichts aus dem Kennenlernen der Klima- und Vegetationszonen der Erde verbunden mit den dortigen Möglichkeiten, aber auch den Gefahren, beziehungsweise Hindernissen des menschlichen und tierischen Lebens. Des Weiteren sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, den menschlichen Einfluss auf unsere Umwelt kritisch zu reflektieren, zu hinterfragen und über alternative Vorgehensweisen nachzudenken. In Verbindung mit tatsächlich passierten Umweltkatastrophen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Entstehung von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Hurrikans auseinander und erwerben hierbei wichtige Kenntnisse über den Aufbau unseres Heimatplaneten. Nicht nur bei der Auseinandersetzung mit eingetretenen Umweltkatastrophen ist ein Aktualitätsbezug möglich, auch die Inhalte der Themen „Europa“ und „Globalisierung“ sind brandaktuell. Zudem wird hier ein fächerübergreifender Unterricht zu politischen Inhaltsfeldern ermöglicht.
Insgesamt werden in dem Fach Erdkunde viele Themengebiete der Humangeographie und der Physischen Geographie abgedeckt, um den Schülerinnen und Schülern eine umfassende Allgemeinbildung zu vermitteln.
Dazu werden im Fach Erdkunde das Lehrwerk „Unsere Erde - Differenzierende Ausgabe Sekundarstufe I Berlin und Brandenburg“ aus dem Cornelsen-Verlag, mit dem die Schülerinnen und Schüler beginnend in der Jahrgangsstufe sieben arbeiten und der Diercke Weltatlas.
Bedeutsam im Hinblick auf das weitere Schulleben und das Berufsleben ist darüber hinaus eine sprachlich korrekte Darstellung, auf die in allen Fächern großer Wert gelegt wird. Es ist für die Schülerinnen und Schüler grundlegend, in der Schule neben dem Fachwissen auch in ihrem sprachlichen Ausdruck und ihrer Rechtschreibung geschult zu werden. Daher spielt auch im Erdkundeunterricht die deutsche Sprache eine wichtige Rolle.
Philosophie
Was ist Philosophie?
Metaphorisch betrachtet ist die Philosophie eine wahre Liebesgeschichte: Der ehrenwerte und unsterbliche griechische Held Philos ist auf der ewigen Suche nach seiner angebeteten, göttlichen Sophia. Er überwindet auf alle Zeit, immer wieder aufs Neue jede Strapaze, jede Hürde und jedes Hindernis, um seiner Geliebten etwas näher sein zu können. Wörtlich übersetzt bedeutet philo (φιλο) im griechischen Liebe oder Freund. Sophia (Σοφία) ist die griechische Göttin der Weisheit.
Wer philosophiert begibt sich auf die ewige Suche nach dem, was sich hinter dem Offensichtlichen verbirgt. Der Philosoph hinterfragt alles, er strebt stets nach Wahrheit und Erkenntnis. Er benutzt dabei lediglich seine eigene Vernunft und beruft sich nicht auf bloßes Hören-Sagen.
Philosophie als Unterrichtsfach
Im Unterrichtsfach Philosophie ist es das Ziel, alle Schüler auf den Pfad eines echten Philosophen zu bringen. Diese neuen Philosophen lernen die Dinge des täglichen Lebens zu hinterfragen und sich mit den Meinungen anderer kritisch auseinander zu setzten. Dabei ist es vor allem wichtig, die Meinungen anderer genau zu verstehen. Ein großer Teil des Philosophieunterrichts ist deshalb das Verständnis und die Auseinandersetzung mit philosophischen Texten.
Das Fach Philosophie schließt an das Fach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) an und kann ab der 11. Klasse belegt werden. Es kann nach drei-jähriger Belegung als mündliches Abiturfach gewählt werden. In der Qualifikationsphase (12./13.Jg) kann Philosophie auch als Zusatzfach belegt werden und in die Abiturnote mit eingebracht werden.
Jg. 11: Einführung in das Philosophieren
1. Halbjahr: Was ist Philosophie?
Heranführung an philosophische Probleme durch exemplarische Auseinandersetzung mit den 4 Fragen Kants (Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?)
2. Halbjahr: Probleme des Handelns
Förderung der ethischen Urteilskompetenz anhand von Problemen der angewandten Ethik und mit Hilfe moralphilosophischer Theorien (Utilitarismus, die Ethik Kants)
Jg. 12/13: Auseinandersetzung mit den vier klassischen Denkrichtungen der Philosophie
Was soll ich tun? (Moralphilosophie, Ethik)
Was ist der Mensch (Anthropologie)
Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie)
Was darf ich hoffen? (Metaphysik, Religionsphilosophie)
An unserer Schule wird das Fach Philosophie von Frau Fröhlich-Ferjani (Französisch, LER, Philosophie) und Frau Wegehaupt (Mathematik, LER, Philosophie) unterrichtet.
Psychologie
Warum sind wir Menschen so, wie wir sind – und nicht anders? Warum verhält sich jemand in einer bestimmten Situation so und ein anderer ganz anders? Das menschliche Verhalten und die menschliche Psyche wecken unsere Neugier und unser Interesse. Wir wollen erforschen, entdecken und verstehen.
Womit beschäftigen wir uns im Psychologieunterricht?
Lernpsychologie - z.B. Wie funktionieren Lernprozesse?
Entwicklungspsychologie - z.B. Wie entwickelt sich unsere Wahrnehmung oder unsere Moral?
Persönlichkeitspsychologie - z.B. Was macht unseren Charakter aus und wie misst man Intelligenz?
Klinische Psychologie - z.B. Was ist normal und welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es?
Werbepsychologie - z.B. Welche Verkaufsstrategien gibt es und wie kann ich sie nutzen?
Heute findet man in fast allen Bereichen unseres Lebens psychologische Konzepte und Strukturen. Die Marktforschung untersucht unser Kaufverhalten, um herauszufinden, welche Produkte sich besonders gut verkaufen und warum. Arbeitspsychologen entwickeln Strategien, damit sich Arbeitnehmer am Arbeitsplatz wohlfühlen und leistungsstärker werden. Sportpsychologen betreuen Leistungssportler und arbeiten an deren mentaler Stärke, um den sportlichen Leistungsprozess zu steigern.
LER – (Lebensgestaltung – Ethik – Religionskunde)
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Auch wenn wir diese Fragen Immanuel Kants nicht in strenger Abfolge zu beantworten versuchen, so spielen sie in unserem Unterricht doch auch immer wieder eine Rolle.
„Wer bin ich?“ fragen wir uns u.a. in der 7. Klasse und versuchen zu verstehen, warum es manchmal schwer ist, die Erwachsenen zu verstehen, wer wir sein wollen in der Zukunft und was soziale Rollen sind und welche davon wir einnehmen. Im 8. Jahrgang setzen wir uns dann u.a. mit den Themen Partnerschaft, Liebe und sexueller Orientierung auseinander. In der 9. Klasse begeben wir uns auf die Suche nach Glück und Sinn und thematisieren unsere eigene Endlichkeit. Im 10. Jahrgang betrachten wir den Menschen und sein Verhältnis zu Natur und Technik genauer.
In jeder Klassenstufe schauen wir auch auf verschiedene Religionen, wobei Judentum, Christentum und Islam in den Klassen 7-9 jeweils im besonderen Fokus stehen. Für andere Weltreligionen und Weltanschauungen öffnen wir in der 10. Klasse den Blick. Wir besuchen die jüdische Gemeinde Potsdam, die Al-Farouk Moschee und das Buddhistische Zentrum Potsdam. Natürlich stellen wir uns auch immer wieder Fragen nach dem richtigen Handeln und versuchen, Argumente zu finden und diese gut zu begründen.
Fächerübergreifende Projekte (z.B. „Ich, Körper und Gefühle“ in Jahrgang 8 oder „Ich als Konsument“ in Jahrgang 9), jahrgangsübergreifende Projekte (z.B. die Teilnahme am Amnesty-Briefmarathon), die Jugendfilmtage der AIDS-Hilfe in Potsdam sowie Workshops in verschiedenen Jahrgängen (z.B. mit ReferentInnen der BREBIT.org) sollen den Unterricht öffnen. Eine Kooperation mit dem Vitanas Senioren Centrum ist im Aufbau.
LER und Religion unterrichten thematisch Hand in Hand und in sehr enger Absprache.
An unserer Schule wird das Fach LER von Frau Fröhlich-Ferjani (Französisch, LER, Philosophie), Frau Panassik (Deutsch, Erdkunde, LER), Frau Prothmann (LER und Sport) und Frau Wegehaupt (Mathematik, LER, Philosophie) unterrichtet. Religion unterrichten Frau Devers.
Politische Bildung
Was ist eigentlich Demokratie? Wozu brauchen wir Parteien?
Wie funktioniert die Wirtschaft?
Welche Rechte und Pflichten habe ich als Jugendliche/r?
Wie kann ich mich mit meinen Interessen in die Gesellschaft einbringen?
Diesen und vielen weiteren spannenden Fragen gehen wir im Fach Politische Bildung nach. Unser Ziel ist es, dass ihr politisches Handeln versteht und kompetent mitreden könnt.
Dazu gestalten wir gemeinsam einen abwechslungsreichen Unterricht u. A. mit Rollen- und Planspielen, Gerichtsbesuchen, Debatten, Exkursionen sowie simulierten Wahlen.
Regelmäßig gehen wir im Unterricht darauf ein, was aktuell in der Welt passiert. Meistens stellen dazu einzelne Schüler/innen der Klasse wichtige Ereignisse der Woche vor, über die anschließend diskutiert werden kann.
In unserer Schule ist das Unterrichtsfach Politische Bildung in den Klassen 9 und 10 verpflichtend.
Ein besonderes Highlight war in den vergangenen Jahren stets die Beteiligung an der Juniorwahl. Diese findet immer vor Landtags- oder Bundestagswahlen statt. Hier können alle interessierten Schüler/innen wie in einem echten Wahllokal ihre Stimmen abgeben. Ein Wahlkommittee aus Schüler/innen zählt die Stimmen für die Schule aus. Die nächste Juniorwahl ist im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 geplant.
In der Oberstufe kann Politische Bildung als Wahlpflichtfach belegt werden. Derzeit wird es ab Jahrgang 11 als Grundkurs unterrichtet. Bei entsprechender Anwahl kann auch ein Leistungskurs eingerichtet werden.
In der Einführungsphase (Jahrgang 11) werden die Kenntnisse aus der Sekundarstufe I gesichert und erweitert. Dabei haben wir Zeit, uns mit einzelnen Themen beispielhaft etwas ausführlicher auseinanderzusetzen. In der Sekundarstufe II besuchen wir den Deutschen Bundestag.
In der Qualifikationsphase (Jg. 12 und 13) geht es jeweils ein Halbjahr lang um die Themenfelder Demokratie, Wirtschaft, Gesellschaft und Internationale Politik.Es besteht die Möglichkeit, PB als viertes Prüfungsfach im Abitur zu belegen.
Mitglieder des Fachbereichs: Fr. Bandelow, Fr. Fischer, Hr. Jander, Hr. Krückels (Fachbereichsleitung), Fr. Puchwein, Fr. Jung, Fr. Ulbrich, Fr. Stolz, Hr. Schneider
Geschichte
„Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.“
Dieses berühmte Zitat von George Santayana ist der perfekte Ausgangspunkt, um den Fachbereich Geschichte der Leonardo-Da-Vinci Gesamtschule Potsdam vorzustellen. Denn es ist die Aufgabe der GeschichtslehrerInnen, den SchülerInnen dabei zu helfen, die Vergangenheit zu verstehen und aus ihr zu lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten.
In unserem Fachbereich Geschichte legen wir großen Wert auf praktische Erfahrungen, die unseren SchülerInnen helfen, Geschichte zu erleben und zu begreifen. Wir glauben, dass Geschichtsunterricht nicht nur aus dem Studium von Büchern und Dokumenten besteht, sondern auch durch den Besuch von Orten, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen oder gespielt haben, ergänzt werden sollte.
In den letzten Jahren haben wir viele solcher Aktivitäten durchgeführt. Zum Beispiel waren wir in der KZ Gedenkstätte Sachsenhausen, wo wir den SchülerInnen die Schrecken des nationalsozialistischen Regimes näherbrachten, und ihnen halfen, die Bedeutung der Erinnerungskultur zu verstehen. Wir haben auch die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam besucht, wo wir die Geschichte des sowjetischen Geheimdienstes in Deutschland erforscht haben.
Aber nicht nur dunkle Kapitel der Geschichte interessieren uns. Wir haben auch die Stadt Potsdam als preußische Residenzstadt erforscht und uns dabei mit bedeutenden Gebäuden wie dem Stadtkanal, der Garnisonskirche und dem Landtagsschloss beschäftigt. Auf diese Weise konnten wir unseren SchülerInnen ein umfassendes Bild der Geschichte der Stadt Potsdam vermitteln.
Neben dem Unterricht am anderen Ort ist der fächerübergreifende Unterricht ein Schwerpunkt im gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht. In Klasse 8 führen wir gemeinsam mit den Fachbereichen Politische Bildung und Geografie das Projekt „Armut und Reichtum“ durch, in Klasse 9 das Projekt „Ich als Konsument – Blut an meinem Handy“. Durch den fächerübergreifenden Unterricht sollen die SchülerInnen einen gesamtheitlichen Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen in Vergangenheit und Gegenwart erhalten, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft spannende Aktivitäten und Projekte durchzuführen und unseren SchülerInnen dabei zu helfen, Geschichte hautnah zu erleben.